Q1: Sölle und der im Leid solidarische Gott

Ihr habt den Text gelesen und die Aufgaben auf dem Blatt von Frau Sundermann bearbeitet? Dann findet ihr hier die Lösungen (in Stichworten). Fragen und Anmerkungen bitte in die Kommentare.

Aufgabe 1: Erklärt mit einfachen Worten die Rede vom „im Leid solidarischen Gott“

  • Sölle greift auf einen Gedanken der jüdischen Mystik zurück, dass Gott in der Welt wohne und so alles Leid der Welt mittrage.
  • Der Mensch ist ein Werkzeug Gottes, Gott braucht den Menschen – darum muss Gott auch mit dem Menschen leiden
  • In christlicher Tradition ist dies als ein direkter Hinweis auf Christus als den Mensch gewordenen Gott und auf sein Leiden zu sehen.
  • Die Menschen sind aufgefordert, als Hände Gottes den Leidenden beizustehen.
  • Gott rechtfertigt sich durch sein „Mit-Leiden“

Aufgabe 2: Analysiert, inwiefern Sölle eine Weiterentwicklung von Leibniz ist (Stichwort: Allmacht)

  • Auch Sölles Text ist ein Antwortversuch auf die Theodizeefrage. Im Gegensatz zu Leibniz trennt sie allerdings nicht Himmel und Erde (Theodizee und Kosmodizee), sondern bringt den Himmel quasi auf die Erde.
  • Zeile 49-53: Gott ist nicht allmächtig, wenn es um den freien Willen der Menschen geht. Wenn Menschen derartiges Unrecht wie in Auschwitz begehen, ist er aber nicht nur Zuschauer, sondern immer auf der Seite der Opfer.
  • Sölle ergänzt den Satz von Leibniz, dass Gott das Böse zwar nicht wolle, aber zulasse, also derart, dass sie Gott dort hinstellt, wo das Leid geschieht. Trotzdem bleibt die Welt „die beste aller Welten“.

Aufgabe 3: Wie könntet ihr mit Sölle den Angehörigen der Opfer des Vulkanausbruchs in Neuseeland beistehen?

  • Mit-Trauern durch Solidaritätsbekundungen
  • Auch wenn es so scheint, die Opfer sind nicht allein gestorben, Gott war bei ihnen in ihrem Leid
  • Auf Gott und Jesus hinweisen: er kennt das Leid, er kann in der Trauer tragen.